Aus der Arbeit des Kirchenvorstandes
EKHN 2030 Nachbarschaftsraum
Für die Bildung des gemeinsamen Nachbarschaftsraums (darüber berichten wir in jeder Ausgabe des Gemeindebriefs) wurde mittlerweile ein Kooperationsvertag erstellt und von allen Kirchenvorständen (Ambachtal, Herborn, Herbornseelbach, Ballersbach, Bicken, Offenbach und Siegbach) verabschiedet. Dieser Vertrag regelt die zukünftige Zusammenarbeit der einzelnen Kirchengemeinden. Mehr dazu in der Gemeindeversammlung, siehe auch Artikel unten.
Gemeindeversammlung
Die Gemeindeversammlung findet am 3. September 2023 im Anschluss an den Missionsgottesdienst statt. Darin wird über den aktuellen Stand zur Bildung des Nachbarschaftsraums informiert.
Baumaßnahmen
Die Malerarbeiten an der Kapelle Oberndorf sind abgeschlossen und die Kapelle erstrahlt im neuen Glanz. Die Gottesdienstbesucher konnten sich davon überzeugen und sind sich einig: „Es es schie worrn“. Allen, die bei der Renovierung mitgeholfen und mit angepackt haben, ein ganz herzliches „Dankeschön“.
Mittlerweile ist der Weltladen geschlossen und die Räumlichkeiten sind weitestgehend leergeräumt. Der Kirchenvorstand hat verschiedene Möglichkeiten zur weiteren Nutzung besprochen, aber noch nichts entschieden.
Smartphone APP „MISI“ (Mittenaar/Siegbach)
Die neue App MISI (entstanden auf Initiative des St. Elisabeth Vereins e.V.) ist mittlerweile „online“ und kann genutzt werden. Seht mal rein ...
Für den Kirchenvorstand
Matthias Schäfer, 1. Vorsitzender
ekhn 2030 – Nachbarschaftsraum Mittenaar und Siegbach
Transformationsunterstützer
Was gibt es Neues im Nachbarschaftsraum?
Ja, das ist schon eine merkwürdige Bezeichnung – „Transformationsunterstützer“. Am 04. Juli 2023 durften Vertreterinnen und Vertreter aus allen Kirchenvorständen den Transformationsunterstützer Dr. Johannes Geng auf einer Informationsveranstaltung des Dekanats zu ekhn2030 kennenlernen. Im gesamten Gebiet der EKHN sind fünf Transformationsunterstützende für die Prozessbegleitung eingestellt worden. Herr Dr. Johannes Geng betreut fünf Dekanate gleichzeitig.
„Transformation“ meint die strukturelle und inhaltliche Umgestaltung unserer Kirche, angefangen bei der Bildung von Nachbarschaftsräumen bis hin zur Umsetzung neuer Ideen, z.B. für unsere gemeinsame Jugendarbeit.
Dr. Johannes Geng steht uns bei all den Aufgaben beratend zur Seite, unterstützt bei der Koordination und eigenständigen Planung, wie und wann konkret anfallende Aufgaben bearbeitet werden sollten. Müssen spezielle Fragen geklärt werden, vermittelt er uns an die fachlich Zuständigen weiter.
Es hat uns sehr gefreut, dass Dr. Johannes Geng das Steuerungsgruppen-Treffen am 18. Juli in Offenbach moderiert und mitgestaltet hat. Herausgekommen ist ein sehr hilfreicher Zeitplan für unsere nächsten Schritte.
- Bis September formuliert jeder KV eine kurze Vorstellung der eigenen Kirchengemeinde für die Kirchengemeinden des Nachbarschaftsraumes.
- Bis Oktober 2024 findet ein Treffen unseres „Büroausschusses“ mit Annerose Petry (Projektfachberatung für Büroorganisation) zum Vorgehen bei der Organisation einer gemeinsamen Verwaltung statt.
- Bis zum 1. November 2023 geben alle 7 KVs ihre Grundsatzentscheidung zur Rechtsform für den Nachbarschaftsraum an die Steuerungsgruppe weiter.
- Bis November 2023 erstellt unser Digital-Team für den Nachbarschaftsraum einen Plan für die optimale digitale Kommunikation.
- Bis Anfang 2024 beschreibt jede Kirchengemeinde ihre Gebäude und deren Nutzung, um sie den anderen Kirchengemeinden vorzustellen.
Wir sind dankbar für die gute Stimmung in unserem Nachbarschaftsraum, für die Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher, die Freude daran haben, Neues entstehen zu lassen.
Katja Wendel, KV Ballersbach
Fragen und Antworten zum Nachbarschaftsraum
Gemeindeversammlung KGM Siegbach, 03.09.23
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Fragen und Antworten zum Nachbarschaftsraum
In unserer Landeskirche und in unserem Dekanat finden sich die Kirchengemeinden zu Nachbarschaftsräumen zusammen, die eng zusammenarbeiten. Warum kann nicht einfach alles so bleiben, wie es ist?
Zum einen, weil die Mitgliederzahlen sinken, zum anderen, weil auch in der Kirche die Fachkräfte knapp sind. Es fehlt an Pfarrerinnen und Pfarrern.
Viele Organisationen leiden darunter, dass sich Menschen nicht mehr fest binden. Das betrifft Vereine und Feuerwehren, Parteien und Gewerkschaften, aber auch die Kirche. So sind beispielsweise die Mitgliederzahlen im Dekanat an der Dill von rund 70.000 im Jahr 2030 auf rund 53.000 im Jahr 2018 zurückgegangen.
Zugleich wird es immer schwieriger, Pfarrstellen neu zu besetzen. Viele Pfarrerinnen und Pfarrer gehen in den Ruhestand, es fehlt aber an Nachwuchs. Das hängt auch damit zusammen, dass in den heutigen Strukturen die abnehmenden Mitgliederzahlen die kirchliche Arbeit sehr erschweren. Wo eine Gemeinde derzeit zum Beispiel eine ganze Pfarrstelle hat, wird es in Zukunft womöglich nur noch für eine halbe oder eine dreiviertel Pfarrstelle reichen. Das ist für die Pfarrerinnen und Pfarrer, aber auch für die Gemeinden keine gute Perspektive.
Warum sind Nachbarschaftsräume eine Antwort darauf?
Ein wichtiger Vorteil ist, dass die Pfarrerinnen und Pfarrer im Team zusammenarbeiten, sich in ihren Aufgaben und Begabungen ergänzen und sich gegenseitig vertreten können. Und: Jeder muss nicht mehr alles machen. Das vermeidet Doppelarbeit. So kann zum Beispiel die Konfirmandenarbeit für den ganzen Nachbarschaftsraum angeboten werden. Die Teamarbeit wird von den Pfarrerinnen und Pfarrern ausdrücklich befürwortet. Sie entspricht auch dem, was in der Arbeitswelt längst üblich ist. Einzelkämpferinnen und -kämpfer gibt es auch in Betrieben, Schulen und in der Verwaltung so gut wie nicht mehr.
Gibt es weitere Vorteile der Zusammenarbeit?
Sehr viele. So können zum Beispiel Gemeindehäuser gemeinschaftlich und damit effizienter genutzt sowie Gruppen, Kreise und Veranstaltungen für den ganzen Nachbarschaftsraum angeboten werden. Ein weiterer Vorteil ist ein gemeinsames Gemeindebüro, das nicht nur stundenweise, sondern möglichst durchgehend erreichbar ist.
Bis zum Jahresende 2026 werden die Nachbarschaftsräume in eine feste rechtliche und organisatorische Struktur überführt. Was bedeutet das konkret?
Dafür gibt es drei Modelle. Bei einer Fusion schließen sich alle Kirchengemeinden zu einer großen Gemeinde zusammen. Bei einer Gesamtgemeinde bleiben die Kirchengemeinden selbständig, bilden aber einen gemeinsamen Kirchenvorstand. Ausschüsse auf lokaler Ebene sind für die Angelegenheiten vor Ort zuständig. In einer Arbeitsgemeinschaft arbeiten die Kirchenvorstände zusammen unter Leitung eines Ausschusses, der die Zusammenarbeit koordiniert und für bestimmte gemeinsame Angelegenheiten – z.B. Personal und Gebäude – zuständig ist. Es sind auch bestimmte Mischformen möglich, zum Beispiel eine Gesamtgemeinde und eine fusionierte Gemeinde unter dem Dach einer Arbeitsgemeinschaft.
Wer hat diese Modelle vorgegeben?
Beschlossen hat das die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), also das „Kirchenparlament“. Unsere Landeskirche ist nach demokratischen Prinzipien verfasst.
Wer gehört zu unserem Nachbarschaftsraum?
Das sind die Kirchengemeinden Herborn, Ambachtal, Herbornseelbach, Ballersbach, Bicken, Offenbach und Siegbach. Herborn, Ambachtal und Herbornseelbach arbeiten schon seit einigen Jahren intensiv zusammen und haben ein gemeinsames Gemeindebüro. Auch Ballersbach, Bicken, Offenbach und Siegbach kooperieren eng miteinander und sind freundschaftlich verbunden. Beide Gebiete erreichen zusammen eine optimale Größe und sind deshalb inzwischen gemeinsam als Nachbarschaftsraum unterwegs. Insgesamt wird es im Dekanat an der Dill voraussichtlich fünf Nachbarschaftsräume für derzeit 36 Kirchengemeinden geben.
Wie arbeitet unser Nachbarschaftsraum organisatorisch zusammen?
Alle Gemeinden unseres Nachbarschaftsraums haben einen Kooperationsvertrag abgeschlossen, der zum 1. Juli 2023 in Kraft trat. Wir verstehen uns als Gemeinde Gottes an unterschiedlichen Orten und in dieser Haltung arbeiten wir gemeinsam. Die Zusammenarbeit und das Zusammenwachsen im Nachbarschaftsraum wird durch eine Steuerungsgruppe koordiniert (siehe unten). Die Pfarrstellen sind dem ganzen Nachbarschaftsraum zugeordnet, es gibt gemeinsame Pfarrteamsitzungen.
Gehört auch weiterhin zu jedem Kirchort eine Pfarrerin oder ein Pfarrer?
Das ist so und das bleibt so. Jede Pfarrerin und jeder Pfarrer betreut auch weiterhin vor Ort ihren oder seinen Seelsorgebezirk.
Was tut die Steuerungsgruppe für unseren Nachbarschaftsraum konkret und wie setzt sie sich zusammen?
Die Steuerungsgruppe besteht aus bis zu zwei gewählten Mitgliedern der einzelnen Kirchenvorstände, wobei die Kirchengemeinden, die mehrere Orte umfassen, für jeden Ort eine Person entsenden können. Hinzu kommen die Pfarrerinnen und Pfarrer. Die Steuerungsgruppe koordiniert die Zusammenarbeit und berät über die anstehenden Fragen wie zum Beispiel die künftige Rechtsform des Nachbarschaftsraums. Die Entscheidung über die Empfehlungen der Steuerungsgruppe treffen dann die Kirchenvorstände der einzelnen Gemeinden. Die Kirchengemeinde Siegbach wird in der Steuerungsgruppe in erster Linie von Pfarrerin Jelena Wegner und von Matthias Schäfer vertreten.
Noch Fragen?
Fragen Sie gerne! Die Kirchenvorsteher stehen Ihnen gerne zur Verfügung. Schauen Sie auch auf die Website des Dekanats unter ev-dill.de und weiterhin in den Gemeindebrief. Dort wird über aktuelle Entscheidungen und Entwicklungen informiert.
Quelle: KGM Herborn